So. 28.02. – 19Uhr – Infoveranstaltung – Religionskritik als Zugang zum „Islamischen Staat“

by plattenjunge

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Verbreitet sind nutzlose Diskussionen über einen guten oder bösen Islam. Einen gesellschaftsanalytischen Anspruch erheben sie nicht. Unberücksichtigt bleibt dabei, dass über die Religion nur gesellschaftliche Auseinandersetzungen und bestimmte Interessen ausgedrückt werden. Diese Auseinandersetzungen und Ideologien gründen auf der materiellen Basis der jeweiligen Gesellschaft. In der Regel: Welche politischen, sozialen und ökonomischen Ansprüche und Institutionen wie geregelt werden sollen.

Anhand der Religionskritik wird Attila Steinberger einen Zugang zum Verständnis des Islamischen Staates vorstellen.

Organisiert vom wb13 und der Gruppe North-East Antifascists [NEA]


 

Die Veranstaltung ist des Veranstaltungswochenendes „Die Fallstricke einer emanzipatorischen Religionskritik“. In der Reihe finden noch folgenden Veranstaltungen statt:

26.02.///19Uhr///Bunte Kuh///North-East Antifascists [NEA]
Islamfaschismus als sinnentleerter Begriff für politische Bewegungen im Nahen Osten feiert seit dem Völkermord des IS an den Yeziden und anderen Kriegsverbrechen eine Renaissance. Es ist zwar verständlich, dass bei derartigen Gräueln der Begriff Faschismus emotional verwendet wird, aber deshalb ist er hier trotzdem falsch. Weder taugt dieser  Begriff eine Aussage über diese Bewegungen zu geben, noch über ihren

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strukturellen Aufbau oder die Ursachen.  Allerdings erfreut sich dieser Begriff einer viel größeren Beliebtheit als politischer Kampfbegriff, besonders unter den konsequentesten Verfechtern, den Totalitarismustheoretikern, Konservativen, Rechtspopulisten und vermeintlichen Antideutschen. Denen geht es aber ohnehin nicht um eine fundierte gesellschaftliche Analyse. Neu hingegen ist, dass auch Gruppen aus dem antiimperialistischen und anarchistischen Spektrum, die den Begriff bis dato als kulturrassistische Stigmatisierung des Islam ablehnten, jene Begrifflichkeit zur ideologischen Einordnung des Islamischen Staates präferieren.

Mit dem Referenten Attila Steinberger wollen wir einen aufschlussreichen Vortrag über die Unzulänglichkeiten des Konzepts „Islamfaschismus“ anbieten.

 

27.02.///14Uhr///Café Köpenick///Projekt „Begegnung“
Mit zunehmender Säkularisierung verschob sich die religiöse zur bürgerlichen Ideologie. In anderen Teilen der Welt existieren aber Parteien und Bewegungen, die ihre Interessen weiterhin unter dem reli-giösen Banner artikulieren. Doch eine so scharfe Trennung zwischen ihnen und bürgerlichen Ideologien, wie man annehmen könnte, gibt es gar nicht, da beiden dieselbe ökonomische Basis zu Eigen ist.

Attila Steinberger wird eine Einführung in die marxistische Religions-kritik geben und dies an Beispielen aus der Christlichen Rechten und der NS-Esoterik veranschaulichen. Für den Vortrag sind keine Vor-kenntnisse nötig.